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SIGEL. RAUM FÜR IDEEN.
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Schlechte Gewohnheiten erkennen und überwinden

Schlechte Gewohnheiten erkennen und überwinden

06.09.2024 – Im hektischen Büroalltag können sich schnell schlechte Gewohnheiten einschleichen, die unsere Produktivität und Effizienz erheblich beeinträchtigen. Selbstmanagement und Zeitmanagement sind Schlüsselkompetenzen, um diesen negativen Verhaltensmustern entgegenzuwirken und langfristig positive Routinen zu etablieren. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie schlechte Gewohnheiten erkennen und beheben – mit praktischen Tipps und Umsetzungshilfen.

Was sind schlechte Gewohnheiten?

Um zu verstehen, was schlechte Gewohnheiten sind, ist es wichtig, zu verstehen, was Gewohnheiten sind. Gewohnheiten sind Verhaltensmuster, die automatisch ablaufen, ohne dass man aktiv darüber nachdenkt. Gewohnheiten wiederholen sich in der Regel auch. Sie sind per se nicht schlecht, denn sie helfen uns, unseren Alltag zu bewältigen und ihm in gewisser Weise eine Struktur zu geben.

Schlechte Gewohnheiten sind demnach Verhaltensmuster, die sich negativ auf unseren Alltag auswirken, die wir nicht kontrollieren können und uns daran hindern, Aufgaben effizient zu erledigen. Sie lassen sich nicht kontrollieren und laufen automatisiert ab.

Im Büroalltag können diese Gewohnheiten zu Zeitverlust, Stress und einer geringeren Arbeitsqualität führen. Typische schlechte Gewohnheiten im Büro umfassen beispielsweise das ständige Aufschieben von Aufgaben, das gleichzeitige Bearbeiten mehrerer Aufgaben (Multitasking), eine unorganisierte Arbeitsumgebung, mangelnde Zeitplanung und das Auslassen von Pausen. Sie haben richtig gelesen: Das Auslassen von Pausen, denn Pausen sind essenziell, um die Arbeitsleistung konstant auf einem Niveau zu halten. Letztendlich führen alle genannten Punkte zu einem erhöhten Stressniveau, welches Sie mit unseren Tipps vermeiden können.

Ein Mann schreibt mit Bleistift in Notizbuch
Frau und Mann halten ein Meeting ab

So entstehen schlechte Gewohnheiten

Schlechte Gewohnheiten entstehen oft aus psychologischen und sozialen Faktoren. Stress, Überforderung und eine unstrukturierte Arbeitsumgebung sind häufige Auslöser. Außerdem ist unser Gehirn nicht in der Lage zwischen guten und schlechten Angewohnheiten und Verhaltensmustern zu differenzieren. Hierbei spielt das Belohnungssystem des Gehirns eine entscheidende Rolle.

So funktioniert das Belohnungssystem in unserem Gehirn:

  • Dopamin und Belohnung: Das Gehirn produziert Dopamin, einen Neurotransmitter, der bei angenehmen Aktivitäten freigesetzt wird. Diese Aktivitäten können vielfältig sein. Von Essen über soziale Interaktionen bis hin zum erfolgreichen Abschluss einer Aufgabe. Dopamin erzeugt ein Gefühl der Befriedigung und Verstärkung, was dazu führt, dass wir bestimmte Verhaltensweisen wiederholen möchten.
  • neuronale Bahnen: Wenn eine Handlung regelmäßig wiederholt wird und mit einer Belohnung assoziiert ist, bilden sich in unserem Gehirn neuronale Bahnen. Diese Bahnen machen es leichter, die Handlung in Zukunft erneut auszuführen, und tragen zur Bildung von Gewohnheiten bei.

Der Kreislauf der Gewohnheitsbildung:

  • Auslöser: Ein spezifisches Signal oder eine Situation, die das Gehirn als Startpunkt für eine Gewohnheit erkennt. Dies kann beispielsweise Stress, Langeweile oder ein bestimmter Zeitpunkt am Tag sein.
  • Routine: Die eigentliche Handlung oder das Verhalten, das zur Gewohnheit geworden ist. Dies kann ein bewusstes Verhalten wie Rauchen oder eine unbewusste Reaktion wie Nägelkauen sein.
  • Belohnung: Das positive Gefühl, das nach der Handlung auftritt und das Gehirn dazu bringt, die Handlung zu wiederholen. Die Belohnung verstärkt die neuronalen Bahnen und verfestigt die Gewohnheit.

Wenn unser Gehirn eine Belohnung erhält, aktiviert es das Belohnungssystem, insbesondere den Nucleus accumbens und den präfrontalen Kortex.
 

Wie wirken sich schlechte Gewohnheiten auf die Produktivität aus?

Schlechte Gewohnheiten haben einen direkten negativen Einfluss auf unsere Effizienz. Sie führen dazu, dass Aufgaben länger dauern, Fehler häufiger auftreten und der Stresspegel steigt. Langfristig können diese Gewohnheiten die berufliche Entwicklung hemmen und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen – das wirkt sich wiederum auch auf das Privatleben aus. Indem Sie diese Verhaltensweisen erkennen und gezielt ändern, können Sie die Produktivität steigern und Ihr berufliches Potenzial voll ausschöpfen.

Schlechte Gewohnheiten loswerden – allgemeine Strategien
Mann hält Notizbuch in den Händen und schaut aus Fenster

Schlechte Gewohnheiten loswerden – allgemeine Strategien

Das Grundverständnis der neurologischen Basis von Gewohnheiten kann helfen, effektive Strategien zu entwickeln, um schlechte Gewohnheiten abzulegen:
  1. Erkennen und Verstehen des Auslösers: Identifizieren Sie die spezifischen Auslöser, die Ihre schlechten Gewohnheiten in Gang setzen. Dies erfordert Selbstreflexion und möglicherweise das Führen eines Tagebuchs. Ein Notizheft von SIGEL kann Ihnen dabei helfen, Ihren Tagesablauf festzuhalten und so Ihre persönlichen Auslöser zu finden und zu erkennen. 
  2. Ersetzen der Routine: Statt die Gewohnheit direkt zu bekämpfen, versuchen Sie, die Routine durch eine positive Handlung zu ersetzen, die ebenfalls eine Belohnung bietet. Beispielsweise kann das Verlangen nach einem Snack durch das Trinken von Wasser oder einen kurzen Spaziergang ersetzt werden.
  3. Belohnung neu definieren: Finden Sie alternative Belohnungen, die gesund und positiv sind. Das kann die Anerkennung durch Kollegen, persönliche Zufriedenheit oder das Setzen kleiner erreichbarer Ziele sein.
  4. Langfristige Ziele setzen: Arbeiten Sie an der Schaffung langfristiger Ziele und visualisieren Sie die positiven Auswirkungen, die das Ablegen von schlechten Gewohnheiten mit sich bringen wird. Dies kann die Motivation erhöhen und helfen, kurzfristige Belohnungen zugunsten langfristiger Vorteile zu opfern.
  5. Unterstützung suchen: Suchen Sie Unterstützung bei Freunden, Familie oder Kollegen. Sie können sich gegenseitig motivieren und unterstützen, um schlechte Gewohnheiten zu überwinden.
Schlechte Gewohnheiten ablegen im beruflichen Kontext – so kommen Sie aus Ihrer Komfortzone

Schlechte Angewohnheiten gibt es viele: Oft sind es kleine Dinge, wie beispielsweise sich ständig ablenken zu lassen oder unstrukturiertes Arbeiten. Diese kleinen schlechten Gewohnheiten lassen sich in folgende Oberkategorien einteilen:

Prokrastination

Prokrastination ist das ständige Aufschieben von Aufgaben, die eigentlich sofort erledigt werden sollten. Dieses Verhalten kann zu einem Teufelskreis führen, indem immer mehr Arbeit liegen bleibt und der Stress kontinuierlich wächst. Es entsteht zwar eine Art kurzfristige Erleichterung, weil die unangenehme Aufgabe vermieden wird, jedoch führt dies langfristig zu erhöhter Belastung und schlechteren Ergebnissen.

Problem:

  • Prokrastination kann durch Angst vor dem Scheitern, Perfektionismus oder mangelnde Motivation verursacht werden.
  • Häufig werden weniger wichtige Tätigkeiten bevorzugt, weil sie einfacher oder angenehmer erscheinen.
  • Die Folgen sind häufig verpasste Deadlines, schlechtere Arbeitsqualität und ein erhöhtes Stresslevel.

Tipps zur Überwindung:

  • Prioritätenliste erstellen: Schreiben Sie alle Aufgaben auf und ordnen Sie sie nach ihrer Wichtigkeit. Konzentrieren Sie sich zuerst auf die wichtigsten und dringlichsten Aufgaben. Passende Notizbücher und Notizblöcke dafür finden Sie bei SIGEL.
  • SMART-Ziele setzen: Definieren Sie spezifische, messbare, erreichbare, relevante und zeitgebundene Ziele, um klare Vorgaben zu haben.
  • Pomodoro-Technik: Teilen Sie Ihre Arbeitszeit in 25-Minuten-Intervalle, gefolgt von 5-minütigen Pausen. Nach vier Intervallen machen Sie eine längere Pause. Diese Technik hilft, den Arbeitsbeginn zu erleichtern und konzentriert zu bleiben.

Multitasking

Multitasking ist der Versuch, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Obwohl es verlockend erscheint, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, zeigen Studien, dass dies zu einer geringeren Effizienz und einer höheren Fehlerquote führt. Das Gehirn kann sich nicht vollständig auf mehrere Aufgaben gleichzeitig konzentrieren. Das heißt, man muss seine mentalen Kapazitäten ständig zwischen den Aufgaben aufteilen, was zu einem insgesamt geringeren Output führt.

Problem:

  • Multitasking führt zu einer erhöhten kognitiven Belastung, da das Gehirn ständig zwischen verschiedenen Aufgaben hin- und herwechseln muss.
  • Dies kann zu Fehlern, vergessenen Details und einem insgesamt niedrigeren Qualitätsniveau führen.
  • Langfristig kann es das Gefühl hervorrufen, ständig beschäftigt, aber selten produktiv zu sein.

Tipps zur Überwindung:

  • Fokussieren auf eine Aufgabe: Nehmen Sie sich vor, immer nur eine Aufgabe gleichzeitig zu bearbeiten und diese abzuschließen, bevor Sie zur nächsten übergehen.
  • To-Do-Listen: Nutzen Sie To-Do-Listen, um Ihre Aufgaben zu organisieren und sie nacheinander abzuarbeiten. Listen helfen dabei, den Überblick zu behalten und Prioritäten zu setzen.
  • Umgebung optimieren: Schaffen Sie eine Arbeitsumgebung, die Ablenkungen minimiert. Schließen Sie unnötige Programme auf Ihrem Computer und schalten Sie Benachrichtigungen aus.
Frau sitzt im Schneidersitz und notiert sich Aufgabe in Notizbuch
Frau schreibt To-Do-Liste in Notizbuch

Unordnung am Arbeitsplatz

Ein unorganisierter Arbeitsplatz kann die Produktivität erheblich beeinträchtigen und zu einem erhöhten Stresslevel führen. Ein chaotischer Schreibtisch erschwert die Suche nach wichtigen Dokumenten, was unnötige Zeit in Anspruch nimmt. Ordnung und Struktur hingegen fördern die Konzentration und Effizienz.

Problem:

  • Unordnung kann zu einem Gefühl der Überforderung führen, da wichtige Materialien schwer zu finden sind.
  • Ein unordentlicher Arbeitsplatz kann auch das professionelle Erscheinungsbild beeinträchtigen und zu einem negativen Eindruck bei Kollegen und Vorgesetzten führen.
  • Die ständige Suche nach Gegenständen oder Dokumenten führt zu Zeitverlust und Frustration.

Tipps zur Überwindung:

  • regelmäßiges Aufräumen: Nehmen Sie sich am Ende jedes Arbeitstages Zeit, Ihren Schreibtisch aufzuräumen. Legen Sie alle Gegenstände an ihren vorgesehenen Platz zurück.
  • Organisationshilfen nutzen: Verwenden Sie Ordner, Ablagesysteme und Notizbücher, um Ihre Materialien geordnet und leicht zugänglich zu halten.
  • Minimalismus am Arbeitsplatz: Platzieren Sie nur die notwendigen Dinge auf Ihrem Schreibtisch. Ein aufgeräumter Arbeitsplatz fördert die Konzentration und Produktivität.

Schlechte Zeitplanung

Mangelnde Zeitplanung führt oft dazu, dass wichtige Aufgaben nicht rechtzeitig erledigt werden und die Arbeitsbelastung unüberschaubar wird. Ohne eine klare Struktur und Priorisierung können Deadlines verpasst und Projekte ineffizient bearbeitet werden.

Problem:

  • Schlechte Zeitplanung kann zu einer ungleichmäßigen Verteilung der Arbeitsbelastung führen, mit Phasen extremer Überarbeitung gefolgt von Leerlaufzeiten.
  • Wichtiges wird oft zugunsten von Dringendem vernachlässigt, was langfristig zu Problemen führen kann.
  • Fehlende Zeitplanung kann auch zu Stress und Burnout beitragen, da man sich ständig überfordert fühlt.

Tipps zur Überwindung:

  • Zeitplan erstellen: Planen Sie Ihren Arbeitstag im Voraus und legen Sie fest, wann Sie welche Aufgaben erledigen. Nutzen Sie dabei sowohl digitale Kalender als auch physische Planer.
  • Deadlines setzen: Setzen Sie sich klare Deadlines für jede Aufgabe und halten Sie sich strikt daran.
  • Zeitblöcke einteilen: Teilen Sie Ihren Tag in verschiedene Zeitblöcke ein, die jeweils einer bestimmten Aufgabe oder einem Aufgabenbereich gewidmet sind.

Fehlende Pausen

Das Auslassen von Pausen kann zu Ermüdung und einem Leistungsabfall führen. Regelmäßige Pausen sind wichtig, um die Konzentration aufrechtzuerhalten und die Produktivität zu steigern. Pausen helfen, den Geist zu erfrischen und die Kreativität zu fördern.

Problem:

  • Ohne Pausen steigt die Wahrscheinlichkeit von Erschöpfung und Burnout.
  • Die kontinuierliche Arbeit ohne Unterbrechung führt oft zu einem Leistungsabfall im Laufe des Tages.
  • Fehlende Pausen können auch die körperliche Gesundheit beeinträchtigen, da sie die Risiken von Haltungsschäden und anderen gesundheitlichen Problemen erhöhen.

Tipps zur Überwindung:

  • regelmäßige Pausen planen: Integrieren Sie feste Pausen in Ihren Arbeitsalltag. Ein kleiner Spaziergang oder eine kurze Pause zum Entspannen kann Wunder wirken.
  • erholsame Pausen: Nutzen Sie Ihre Pausen, um wirklich abzuschalten. Vermeiden Sie es, während der Pausen arbeitsbezogene Aufgaben zu erledigen.
  • Ergonomie am Arbeitsplatz: Achten Sie auf eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, um körperlichen Beschwerden vorzubeugen und nutzen Sie Pausen für leichte Dehnübungen oder Bewegung.

Wie lange dauert es, schlechte Gewohnheiten abzulegen?

Die Zeitspanne, um schlechte Gewohnheiten abzulegen und neue zu etablieren, variiert individuell. Ziel ist es schließlich, dass neue Gewohnheiten nach einer gewissen Zeit zur Routine werden. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass es im Durchschnitt etwa 66 Tage dauert, bis neue Gewohnheiten automatisiert sind. Diese Erkenntnis basiert auf einer Studie von Dr. Phillippa Lally, einer Gesundheitspsychologin am University College London, die den Prozess der Gewohnheitsbildung untersuchte. Lally und ihr Team fanden heraus, dass die Dauer zur Automatisierung neuer Gewohnheiten zwischen 18 und 254 Tagen variieren kann, je nach Komplexität der Gewohnheit und den individuellen Voraussetzungen der Person.

*Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde im Text das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei eingeschlossen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Schlechte Gewohnheiten ablegen mit Notizbüchern von SIGEL
Mann schreibt in offenes Notizbuch

Schlechte Gewohnheiten ablegen mit Notizbüchern von SIGEL

Jeder hat sie: schlechte Gewohnheiten. Wichtig ist, sie zu erkennen und durch positive Gewohnheiten zu ersetzen. Die Notizbücher von SIGEL unterstützen Sie dabei, schlechte Gewohnheiten zu erkennen, zu visualisieren und stattdessen neue zu etablieren.